Fast 100 Flüsse und Bäche fliessen durch den Kanton Zürich. Die meisten davon entspringen einer Quelle. Total gibt es 4'397 Bachanfangspunkte im Kanton. Doch über Quellen, die nicht der Trinkwasserversorgung dienen, ist kaum etwas bekannt. Der WWF Zürich erstellt dehalb von 2020 bis 2025 gemeinsam mit Freiwilligen ein Quelleninventar, um mehr über diese wertvollen Lebensräume zu erfahren.
Wozu braucht es ein Quelleninventar?
Die meisten Quellen wurden für die Trinkwasserversorgung oder für landwirtschaftliche Zwecke eingefasst. Das bringt uns einerseits einen Nutzen, andererseits schadet es bestimmten Pflanzen und Tieren, die sich auf den Lebensraum «Quelle» spezialisiert haben. Dazu zählen beispielsweise Köcher- und Steinfliegen oder der Feuersalamander. Um beurteilen zu können, wie es um diese Lebensgemeinschaften steht, müssen wir den Zustand der Quellen in Erfahrung bringen. Dafür hat der WWF Zürich in Zusammenarbeit mit dem Kanton das Projekt «Quellen-Monitoring» ins Leben gerufen. Mithilfe der gewonnenen Informationen soll es möglich werden, die Quellen als Lebensräume besser zu schützen und möglicherweise Revitalisierungen anzustossen.
Als Quellenforscher:in unterwegs
In den vergangenen vier Jahren haben Freiwillige während rund 1334 Freiwilligenstunden 1'063 Bachanfangspunkte (BAP) begangen, kartiert, fotografiert und vermessen. Das kann manchmal richtige Detektivarbeit sein. Das Ziel des Monitorings ist es, am Ende vier Fragen beantworten zu können:
- In welchem Zustand sind die noch vorhandenen Quell-Lebensräume?
- Welches sind die häufigsten Beeinträchtigungen von Quellen?
- Ist die Quellendichte hoch genug, damit die auf Quellen spezialisierten Tiere von einer zur anderen wandern können (Vernetzung)?
- Welche eingefassten Quellen lohnt es sich zu revitalisieren?
Die wichtigsten Resultate aus dem Jahr 2024:
- 174 Bachanfangspunkte wurden kartiert
- Bei 116 davon fand eine grobe Fauna-Beurteilung statt
- 18 von diesen 116 Quellen weisen eine potenziell interessante Fauna auf
- 20 Bachanfangspunkte haben Revitalisierungspotenzial
1. Erfolge
Dank des grossen freiwilligen Engagements konnten wir so viele Daten zusammentragen, dass der Kanton diese nun in einem GIS-Layer integriert hat. Dadurch, dass alle Bachanfangspunkte/Quellen sichtbar sind, können sie bereits heute besser geschützt werden.

Freiwillig engagieren
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