Auf den Infotafeln am Erlebnispfad Jonenbach findest du Wissenswertes über die Revitalisierung des Baches zu einem naturnahen, vielfältigen und vernetzen Lebensraum. Hier findest du weitere Informationen und die Lösungen zu den Aufgaben entlang des Erlebnispfads.
Station 5: Memory Raupe-Schmetterling
Die Jonen wurde in Rifferswil ökologisch aufgewertet und wieder naturnah gestaltet. So entstand ein attraktives Naherholungsgebiet für die Bevölkerung der umliegenden Gemeinden sowie ein Zuhause für viele Pflanzen- und Tierarten.
Tiere suchen: Schärfe deinen Beobachtungssinn
Auflösung: Die folgenden Tiere kannst du als Silhouetten auf dem Erlebnispfad finden. Und mit etwas Glück kannst du sie auch in echt an der Jonen erblicken und beobachten. Viel Spass beim Entdecken!
Biber
Der Biber ist ein Baumeister und Ingenieur. Er baut Dämme, damit der Eingang zu seinem Bau stets unter Wasser ist. Er baut Biberburgen, um darin zu schlafen und seine Jungen aufzuziehen. Für seine Bauarbeiten nutzt er seine Hände, das benötigte Holz nagt er mit seinen vier scharfen Schneidezähnen,
die ein Leben lang nachwachsen. Der Biber kann sogar unter Wasser nagen: dank einer Hautfalte, mit der er seinen Rachen verschliessen kann. So verschluckt er kein Wasser.
Beim Biber sind der Hör-, Geruchs- und Tastsinn sehr gut ausgebildet. Gefahr nimmt er vor allem über das Hören und Riechen wahr. Wenn der Biber schwimmt, liegen seine Nase, Augen und Ohren oberhalb der Wasseroberfläche. So kann er immer seine Umgebung wahrnehmen, während er selbst fast unsichtbar ist.
Der Biber ist auch perfekt für Tauchgänge ausgestattet. Beim Tauchen verhindert sein dichtes Fell, dass das Wasser bis auf die Haut gelangt. So friert der Biber auch im kalten Wasser nicht,.
Mehr Infos findest du hier.
Hermelin
Das Hermelin gehört zur Familie der Marder und ist eines der kleinsten einheimischen Raubtiere der Schweiz. Typisch ist sein lang gestreckter Körper und sein schwarzes Schwanzende. Es bewegt sich vorwiegend in Erdlöchern oder sonst in Deckung. Nur selten bekommen wir das Hermelin zu Gesicht.
Sein Lebensraum umfasst ein grosses Jagdgebiet und zahlreiche Verstecke wie Ast- und Steinhaufen, Natursteinmauern, Hecken, Grasstreifen und Gehölze wie im Uferbereich der revitalisierten Jonen. Durch die Zunahme von besiedelten Flächen und die Intensivierung der Landwirtschaft schrumpft sein Lebensraum. In verschiedenen Regionen der Schweiz laufen Förderprojekte für mehr Lebensraum für Hermeline und viele andere Wildtiere.
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Fledermaus
Fledermäuse sind zusammen mit den Flughunden die einzigen Säugetiere, die aktiv fliegen können. Sie bewegen sich zwischen drei Lebensräumen: Je nach Art verbringen sie den Tag in Baumhöhlen, Felsspalten oder in schmalen Ritzen an Gebäuden. In der Nacht jagen sie an Gewässern, im Wald,
entlang von Hecken oder in der Luft.
Und dann gibt es noch den Ort, an dem sie überwintern – zum Beispiel in Höhlen oder an Orten, wo es kalt und feucht ist, die Temperatur aber konstant bleibt.
Wichtig dabei ist, dass die Wegstrecken, denen sie entlangfliegen möglichst keine Änderungen erfahren, damit sie sich orientieren können.
Alle Fledermausarten sind geschützt, weil ihr Lebensraum gefährdet ist: Durch den Einsatz von Pestiziden haben sie weniger Insekten zu essen. Ihre Schlafplätze an Gebäuden werden bei Sanierungen zerstört und der Einsatz von Beleuchtungen nimmt immer mehr zu, welche die Fledermäuse beeinträchtigt.
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Libelle
Die grössten Libellenarten können bis zu 15 cm lang werden, mit einer Flügelspannweite von bis zu 18 cm. Das ist so lang wie dein halber Massstab, eine beachtliche Grösse für ein Insekt. Es gibt aber auch eher kleine und grazile Arten.
Libellen haben vier Flügel und – wie alle Insekten – sechs Beine.
Sie formen mit ihren Beinen einen Korb, mit dem sie ihre Beute im Flug fangen können, und halten dann die Beute mit ihren drei Beinpaaren fest. Ihre Fühler sind ihre Geschwindigkeitsmesser. Ihre grossen Augen bestehen aus bis zu 30’000 Einzelaugen.
Die Larven der Libellen leben im Wasser und ernähren sich von verschiedenen anderen Kleintieren, die im Wasser leben, wie Kleinkrebse, Würmer, Larvenarten und Kaulquappen.
Nach der Metamorphose leben die ausgewachsenen Libellen an Flüssen, Bächen, Seen, Tümpel und Mooren.
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Eidechse
Wenn Eidechsen in der Sonne liegen, tanken sie Energie, um auf die Jagd zu gehen. Sobald du dich einer Eidechse näherst, verschwindet sie meist blitzschnell. Du könntest ja ein Raubvogel oder ein anderer Fressfeind sein. Aber so flink ist sie nur, wenn es warm ist. Reptilien sind wechselwarm, das bedeutet, sie benötigen Wärme, um aktiv und beweglich zu sein.
So bleiben sie bei kalten Temperaturen in ihrem Versteck starr liegen. Wenn es im Spätherbst kalt wird, ziehen sie sich für ihren Winterschlaf zurück.
Die meisten Eidechsenarten, legen Eier, um sich fortzupflanzen - wie zum Beispiel die Zauneidechse, die an der Jonen lebt. Diese Eier besitzen keine harte Kalkschale wie Hühnereier, sondern eine weiche Haut. Die Eidechse vergräbt ihre Eier in einem Erdloch und überlässt das Ausbrüten der Sonne.
Eidechsen besitzen ausserdem die erstaunliche Fähigkeit, dass sie einen Teil ihres Schwanzes aktiv abwerfen können. Wenn beispielsweise ein hungriger Vogel sie packen möchte, kann sie entfliehen, indem sie einen Ringmuskel im Schwanz kurz und kräftig zusammenzieht und den Schwanz abwirft. Der Schwanz wächst in einigen Wochen wieder nach.
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Bachforelle
Die Bachforelle ist ein Raubfisch aus der Familie der Lachse. Sie kann je nach Grösse des Gewässers und Nahrung von 20 bis 80 cm lang werden.
Bachforellen besiedeln sauerstoffreiche, kühle und klare Gewässer mit Kies- oder Sandgrund. In der Dämmerung und bei Nacht sind sie aktiv und gehen auf Nahrungssuche.
Sie fressen vor allem Insekten und deren Larven, kleinere Fische, Krebstiere, Schnecken und andere Wassertiere, die vorbeitreiben. Sie ist gut getarnt und bleibt oft unbemerkt.
Guckrohre: Was es hier alles zu erblicken gibt

Sehen Krebse mehr als wir?
Europäische Krebse besitzen Augen, die seitlich am Kopf angebracht sind und aus vielen Einzelaugen, die jeweils einen kleinen Bereich des fast 360-Grad-Sichtfelds abbilden. Dadurch können sie sehr gut Bewegungen von ihrer Beute oder von Fressfeinden erkennen, sogar wenn diese sie von hinten anschleichen. Krebse können sogar UV-Licht sehen, das für Menschen unsichtbar ist. Ihre Bildauflösung ist jedoch eher niedrig, sie sind fast blind, was Details angeht.
Der Flusskrebs ist die grösste der in Europa heimischen Krebsarten. Er kann eine Länge von bis zu 20 cm (von Kopf- bis Schwanzspitze) erreichen, ein Gewicht von bis zu 350 g haben und bis zu 20 Jahre alt werden. Er hat zwei Fühlerpaare am Kopf, wobei das längere Paar etwa einen Drittel der Körperlänge ausmacht. Seine Scheren dienen sowohl zum Festhalten der Beute als auch zur Verteidigung.
Der Flusskrebs hält sich häufig in Uferböschungen, unter Steinen, Wurzeln und totem Holz auf, wie es hier in der revitalisierten Jonen zu finden ist. Er reagiert aber sehr empfindlich auf Pestizide, die ins Gewässer gelangen.
Hörrohr: Wasser hörbar machen

Hörst du, wie schnell der Bach fliesst?
Unterschiedliche Strömungen lassen das Plätschern des Wassers unterschiedlich klingen – und schaffen eine Vielfalt von Lebensräumen im Bach. Einige Tiere bevorzugen schnelle, sauerstoffreiche Strömungen, die im Hörrohr laute und wilde Geräusche machen, während andere in ruhigeren, langsam fliessenden Bereichen leben. Die Unterschiede in der Strömung tragen auch dazu bei, Nährstoffe und Ablagerungen, sogenannte Sedimente, im Fluss zu verteilen. Schnelle Strömungen können Wasser mit viel Sauerstoff in die Flussmitte bringen, während langsam fliessende Bereiche Schutz und Nahrung für verschiedene Lebewesen bieten. Ohne die Vielfalt der Strömungen könnten nicht so viele unterschiedliche Arten zusammenleben und gedeihen, darum ist sie wichtig für die Biodiversität im Bach.
Das Wasser reinigt sich selbst
Ein Fluss oder Bach ist wie eine natürliche Kläranlage. Das passiert dank der vielen Steine, die wie ein Sieb funktionieren, sowie auch durch die Pflanzen und Mikroorganismen, winzige Lebewesen wie Bakterien und Algen, die im Wasser in kleinen Zwischenräumen leben. Sie sind wie fleissige kleine Putztrupps. Sie ernähren sich von den organischen Abfällen, also von den Teilen,die aus Pflanzenresten oder anderen natürlichen Stoffen bestehen. Pflanzen am Ufer oder im Wasser selbst spielen auch eine wichtige Rolle. Sie nehmen überschüssige Nährstoffe aus dem Wasser auf. Dieser ganze Prozess, bei dem das Wasser durch die Natur sauber gemacht wird, nennt man Selbstreinigungseffekt.
Skulptur: Materialien für einen naturnahen Bach

Das Ufer der Jonen ist seit der Revitalisierung wieder durch verschiedene naturnahe Elemente gesichert. Die Bauunternehmen haben eine Skulptur aus diesen Elementen zusammengebaut:
Pflanzen und Wurzeln von Bäumen und Sträuchern sind wichtig für die Ufersicherung. Die Wurzeln dieser Pflanzen verankern den Boden, sie halten ihn zusamen und verhindern, dass er weggespült wird. Dadurch wird zu viel Erosion verhindert, das heisst das Ufer wird nicht zu schnell abgetragen und weggespült. Der Fluss bleibt in seinem Bett.
Totholz: Baumstämme, Äste und Wurzelstöcke, die ins Wasser ragen, tragen ebenfalls zur Sicherung des Ufers bei, bremsen die Strömung ab und schaffen so unterschiedliche Lebensräume.
Steine und Kies: Grosse Steine, Kiesansammlungen und Sandbänke wirken ebenfalls als Barrieren. Sie lenken das Wasser in verschiedene Richtungen. Es entstehen Verwirbelungen und ruhige Bereiche.
Diese naturnahen Elemente sichern nicht nur die Ufer, sondern dienen auch als Verstecke für viele verschiedene Tiere.
Mehr zur Strömung findest du weiter oben beim Hörrohr.
Von der Raupe zum Schmetterling


Können sich Lebewesen in eine ganz andere Gestalt verwandeln?
Ja, Schmetterlinge und andere Insekten können das. Man nennt es Verpuppung oder Metamorphose.
Wie läuft die Verwandlung ab?
Schmetterlinge beginnen ihr Leben als winzige Eier, die das Schmetterlingsweibchen meistens an der Unterseite von Blättern, an Blüten, unter der Baumrinde oder an einem Pflanzenstängel ablegt. Besonders praktisch ist es, wenn die Eier auf Blättern liegen, weil die frisch geschlüpften Raupen direkt mit dem Fressen starten können – zum Beispiel frische Brennnesselblätter. Raupen haben kräftige Mundwerkzeuge, Punktaugen, kleine Fühler und kurze Beinpaare. Ihre Hauptaufgabe? Fressen, fressen und fressen! Sie knabbern an Knospen, Blüten oder Blättern und wachsen und wachsen. Bis ihre alte Hülle zu klein ist, dann schlüpfen sie heraus und bilden eine neue. Sie wechseln ihre “Kleidergrösse“. Nach etwa vier bis sechs Wochen beginnt die Raupe dann, sich zu verwandeln. Sie bildet eine Puppe, die eine Art Schlafsack ist, in dem sie ruht, bis ihre Hülle fest geworden ist. Die Puppe ist wie eine natürliche Umkleidekabine: Darin verwandelt sich die fett gewordene Raupe in einen zarten Schmetterling. Dieser Prozess, die Metamorphose, dauert je nach Art und Wetter zwei bis vier Wochen. Ist der Schmetterling fertig ausgebildet, sprengt er seine Puppenhülle. Dann pumpt er Blut in die Adern seiner noch schlaffen Flügel, bis diese fest genug sind, um fliegen zu können. So viel Aufwand und trotzdem leben einige Schmetterlingsarten nur wenige Tage. Andere mehrere Wochen oder Monate. Nur wenige, wie der Zitronenfalter oder der Trauermantel, können bis zu einem Jahr alt werden.
In der Schweiz überwintern manche Schmetterlinge wie der Kohlweissling oder der Kleine Fuchs in Höhlen. Die meisten anderen Schmetterlingsarten überwintern jedoch als Ei, Raupe oder Puppe – auch in unseren Gärten. Darum ist es wichtig, möglichst viele Pflanzen und das Laub vom Herbst über den Winter stehen zu lassen, damit sich im nächsten Frühling die Schmetterlinge entwickeln können.
Mehr Infos findest du hier.
Was kann jede:r Einzelne für die Lebensräume und Natur an unseren Bächen tun?
Die Natur und ihre Vielfalt ist unsere Lebensgrundlage und die aller kommenden Generationen. Das kannst du zu ihrem Erhalt beitragen:
- Mehr über revitalisierte Gewässer lernen, indem du den Erlebnispfad an der Jonen besuchst, an Exkursionen und Naturerlebnistagen mitgehst oder deine Lehrperson auf das Angebot der Schulbesuche aufmerksam machst.
- Darüber reden, was du weisst: Weshalb sind naturnahe Gewässer wichtig? Je mehr Menschen darüber lernen, desto besser!
- Kinder und Jugendliche können in der Schule einen Vortrag über Biber oder andere Wassertiere halten: Der WWF Schweiz hat passende Tipps.
- Hier findest du dafür einige hilfreiche Anregungen für ein insgesamt umweltbewusstes Leben.
- Geld spenden oder sammeln für WWF-Projekte zugunsten der Gewässer oder der Biber. Beispielsweise bei einer Klassenaktion, wie einem Kuchenverkauf, oder bei einem WWF-Lauf.
Hast du ein Feedback zu unserem Erlebnispfad? Wende dich an den WWF Zürich.
Tel: 044 297 22 22
info @wwf-zh. ch

Die Massnahmen zur Naherholung und Umweltinformation sind ein Projekt der Baudirektion Kanton Zürich, unterstützt von der Zürcher Kantonalbank in Kooperation mit dem WWF.
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